Millipede! Faszinierend gefärbte Panzerbewohner mit vielen Beinen im heimischen Garten entdecken

 Millipede! Faszinierend gefärbte Panzerbewohner mit vielen Beinen im heimischen Garten entdecken

Als erfahrener Wildtierforscher kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass die Welt der Myriapoda voller faszinierender Wesen ist. Unter den unzähligen Arten dieser Klasse von Gliederfüßern sticht ein Tier besonders hervor: die Tausendfüßer (Diplopoda).

Tausendfüßer, auch bekannt als Regenwürmer oder „Schreck“ im Volksmund, sind unglaublich vielfältig und kommen in einer Vielzahl von Farben und Formen vor. Ihre Körper, bestehend aus vielen Segmenten, tragen jeweils zwei Paar Beine, was zu ihrem Namen führt – “Millipede” leitet sich vom lateinischen “mille pedes” ab, was “tausend Füße” bedeutet.

Aber Vorsicht! Nicht alle Tausendfüßer haben tatsächlich tausend Beine. Die Anzahl der Segmente und damit auch der Beine variiert je nach Art, kann aber bei einigen Arten tatsächlich in den Hunderten liegen.

Lebensraum und Verbreitung: Von feuchten Wäldern bis zum eigenen Garten

Tausendfüßer sind weltweit verbreitet, bevorzugen jedoch feuchte, dunkle Umgebungen wie Laubstreu, unter Baumrinden oder in morschem Holz. Auch in unseren heimischen Gärten können wir sie oft entdecken, wenn wir Steine oder Totholz umdrehen.

Ihre Vorliebe für feuchte Orte hat einen wichtigen Grund: Tausendfüßer atmen über ihre Haut und brauchen daher eine hohe Luftfeuchtigkeit, um zu überleben.

Ernährung: Allesfresser mit einem Faible für fauliges Material

Die meisten Tausendfüßer sind Aasfresser und ernähren sich von zerfallendem Pflanzenmaterial, Pilzen und sogar tierischen Überresten. Mit ihren kräftigen Kiefern zermahlen sie das harte Material und tragen so zur Zersetzung organischer Stoffe bei.

Einige Arten bevorzugen auch lebende Beute, wie beispielsweise Insekten oder andere kleine Gliederfüßer. Es gibt sogar Tausendfüßerarten, die sich von Wurzeln ernähren!

Verteidigung: Ein rollender Panzer gegen Angreifer

Tausendfüßer sind meist harmlose Tiere und versuchen, in Gefahr zu entkommen, indem sie sich schnell unter Blätter oder Steine verstecken. Falls das nicht möglich ist, wölben sie ihren Körper und rollen sich in eine enge Spirale zusammen. So schützen sie ihre weichen Körperpartien vor Angreifern.

Manche Arten können außerdem ein Abwehrsekret freisetzen, welches einen unangenehmen Geruch oder Geschmack hat, um Raubtiere abzuhalten.

Fortpflanzung: Eine faszinierende Liebesgeschichte in der Erde

Die Fortpflanzung bei Tausendfüßern ist ein komplexer Prozess. Die meisten Arten sind getrenntgeschlechtlich, was bedeutet, dass es männliche und weibliche Individuen gibt.

Die Paarung findet oft unterirdisch statt, wobei die Männchen das Weibchen mit einem Spermatophore befruchten.

Nach der Befruchtung legt das Weibchen meist mehrere hundert Eier in feuchte Erde oder in Totholz. Die Jungtiere schlüpfen nach einigen Wochen und wachsen dann durch Häutungen zu adulten Tausendfüßern heran.

Bedeutung für das Ökosystem: Kleine Helfer mit großer Wirkung

Tausendfüßer spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie zur Zersetzung organischer Stoffe beitragen und so Nährstoffe freisetzen. Sie dienen auch als Nahrungsquelle für andere Tiere wie Vögel, Reptilien oder Amphibien.

Tabelle 1: Überblick über einige Tausendfüßerarten

Art Größe (cm) Farbe Lebensraum
Diplopoda coeruleum (Blauer Tausendfüßler) 2-5 Blau Wälder, feuchte Wiesen
Ommatoiulus sabulosus (Sandtausenfuß) 1-2 Braun/Gelb Sanddünen, trockene Böden
Polydesmus sp. (Rotbrauner Tausendfüßler) 3-5 Rotbraun Gärten, Laubwälder

Es ist wichtig zu betonen, dass Tausendfüßer, trotz ihres “Schreck”-Namens, keine Gefahr für den Menschen darstellen und sogar eine wichtige Rolle im Gartenökosystem spielen. Sie tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei und helfen dabei, das Gleichgewicht in der Natur zu erhalten.